400 vor Christus bemerkte der Grieche Thukydides, dass Überlebende der Pestkrankheit nicht mehr an der Pest erkranken. Später wurde in Indien und in China mit einer Variolation, welche eine Art Impftechnik ist, geimpft.
Pocken gab es schon immer, aber besonderes verbreiteten sie sich ab dem 17 Jahrhundert in Europa und in Asien. Menschen glaubten zu dieser Zeit, man gehöre erst zu den Lebenden, wenn man die Pocken überlebt hatte.
Deswegen wurden Soldaten und Sklaven damals immer öfter gegen Pocken geimpft um herauszufinden welche von ihnen stark und gesund genug waren um ihr Amt auszuüben beziehungsweise ihre Arbeit zu erledigen.
Napoleon gefiel diese Idee und führte die Impfplicht ein. Dies war für die damalige Verhältnisse ein Hoheitsakt. Ohne geimpft zu sein konnte man zu Napoleons Zeit keinen Staatsposten bekommen.
Im Jahre 1796 versuchte Edward Jenner Pockenbläschen von kranken Menschen auf Kuhhäute zu tropfen, um daraus eine Art Pockenimpfstoff zu bekommen. Dies gilt als Grundstein für die heutige Impf-Industrie.
Jedoch stellte erst Paul Ehrlich die Theorie der Immunisierung auf. Er behauptete damals, der Körper erzeuge Antikörper, welche bei erneuter Infektion den Krankheitserreger unschädlich machen.
Heute stehen Impfungen gegen eine Vielzahl von viralen und bakteriellen Infektionskrankheiten zur Verfügung. Es werden heutzutage fast keine neuen Impfstoffe mehr entwickelt. Jedoch werden die Alten nur noch verbessert, da sich auch die Krankheitserreger weiterentwickeln.
Bei dieser Impfungsmethode wird eine abgeschwächte Form der Erreger in den Körper gespritzt. Wenn die Erreger in der Blutbahn sind, produziert das Immunsystem des Menschen Antikörper. Dabei entstehen Gedächtniszellen, die sich den Erreger mit dem dazugehörigen Antikörper merken. Wenn man später mit den Erregern in Kontakt kommt, erinnern sich diese Gedächtniszellen an den Erreger und bilden den dazugehörigen Antikörper. So verhindert das Immunsystem die Erkrankung. Die Wirkung der Impfung tritt nach 1-2 Wochen ein und sie bleibt einige Jahre oder auch Jahrzehnte.
Dabei unterscheidet man zwischen Lebendimpfstoffen und Totimpfstoffen:
Der Lebendimpfstoff enthält vermehrungsfähige Erreger.
Gegen diese Krankheiten wird oder wurde mit Lebendimpfstoffen geimpft:
MMR, Varizellen (Windpocken), Gelbfieber, Tuberkulose, Typhus, Influenza (Einige Arten von Grippeimpfstoff), Rotaviren, Poliomyelitis (Kinderlähmung) und Pocken.
Der Impfschutz hält bei Lebendimpfstoffen sehr lange bis sogar lebenslang an.
Jedoch kann es sein das man eine Zeit lang unter der Impfkrankheit leidet, da eine abgeschwächte Form der Erreger in die Blutbahn gelangen.
Deswegen ist besondere Vorsicht bei Kranken und Leute mit einem schwachen Immunsystem geboten. Bei diesen Menschen sollte in der Regel nicht geimpft werden.
Nach einer Lebendimpfung sollte außerdem eine Schwangerschaft für bis zu 3 Monate vermieden werden.
Der Totimpfstoff enthält abgetötete Erreger beziehungsweise deren Bruchstücke.
In folgenden Impfungen sind Totimpfstoffe enthalten:
FSME (Zecke), Cholera, Grippe, Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Hepatitis A + B, Polio und viele mehr.
Durch Totimpfstoffe kommt es zu geringeren Nebenwirkungen, da keine Vermehrung und keine Auslösung der Krankheit auftreten.
Jedoch ist eine Auffrischung immer wieder in verschieden langen Abständen je nach Impfung notwendig.
Bei dieser Impfmethode werden Antikörper eines anderen Lebewesens, meist ein Schaf oder Pferd, in den Blutkreislauf des Menschen gespritzt.
Beispielsweise wird zuerst einem Pferd der Krankheitserreger gespritzt. Das Immunsystem des Pferdes produziert Antikörper woraus ein Impfserum im Labor hergestellt wird. Nachher kann es dem Patienten injiziert werden.
Dabei bildet der Mensch selbst keine eigenen Antikörper und Gedächtniszellen. Deshalb hat man nach der Heilung der Krankheit keinen Schutz mehr.
Diese Impfungsart wird verwendet wenn man schon mit dem Erreger infiziert worden ist. Beispielsweise nach einem Tollwutbiss.
Die Simultanimpfung ist eine Verbindung von aktiver und passiver Impfung. Sie wird meist nur bei Patienten, die eine lebensbedrohlichen Infektion haben, injiziert. Der Vorteil dieser Impfung ist der sofort wirkende und dauerhafte Schutz.
Der Impftiter ist ein Maß für die Immunität des Körpers gegen eine bestimmte Krankheit nach einer Impfung. Der Titer zeigt, wie viele Antikörper gegen bestimmte Krankheitserreger im Blut vorhanden sind. Um das herauszufinden wird ein Antikörper-Test (ELISA) durchgeführt. Man kann also überprüfen, ob man nach einer Impfung ausreichend geschützt ist, wann man zur nächsten Impfkontrolle gehen sollte oder ob eine Infektion stattgefunden hat.
Eine einzige Titer-Bestimmung kostet etwa 15–25 Euro. Speziellere Bestimmungen oder Titer-Pakete kosten etwaig mehr.
Viele Menschen glauben, Impfstoffe beinhalten ein paar Virenstückchen, Wasser und das war´s dann auch schon. Jedoch besteht eine Impfung aus vielen verschiedenen Inhaltsstoffen. Grundsätzlich unterteilt man diese in Wirkstoff, Hilfsstoffe und Produktionsrückstände.
Eine Impfung kann (muss aber nicht) folgende Inhaltsstoffe enthalten: